Selenskyj verteidigt Offenlegung der Vermögen von Staatsdienern

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Selenskyj verteidigt Offenlegung der Vermögen von Staatsdienern

UKRAINE | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält unter Druck der Zivilgesellschaft an einem zentralen Mittel im Kampf gegen die Korruption in seinem Land fest. Die digitalen Erklärungen von Staatsbediensteten zu ihren Vermögensverhältnissen sollten wieder öffentlich sein, erklärte er am Dienstag in Kiew.

Selenskyj legte sein Veto ein gegen ein Gesetz des Parlaments, das ein weiteres Jahr Geheimhaltung für diese Informationen vorsah. Die öffentliche Darlegung der Vermögen ranghoher ukrainischer Staatsdiener ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges ausgesetzt. Das Parlament möchte die Maßnahme verlängern, Selenskyj stellt sich gegen die Pläne, berichtet die Welt.

Selenskyj verteidigt Offenlegung der Vermögen von Staatsdienern

„Hier geht es nicht nur um die politische Verantwortung des Parlaments, sondern auch um unsere Beitrittsverhandlungen mit der EU“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Das Parlament solle die Entscheidung daher noch im Laufe des Monats korrigieren, forderte er.

Die öffentliche Darlegung der Vermögen ranghoher Staatsdiener galt als wichtige Reform nach der Protestwelle auf dem Maidan 2014/15. Sie wurde 2022 wegen des russischen Angriffskrieges ausgesetzt. Das Parlament wollte die Offenlegung wieder einführen, verfügte aber die Sperre, die noch ein weiteres Jahr gelten solle. „Die Erklärungen müssen öffentlich sein. Sofort. Nicht erst nach einem Jahr“, schrieb Selenskyj auf Telegram. ✠

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Boris Raczynski
Der Herausgeber lebt seit über 20 Jahren in Odessa und kennt Land und Leute. Gemeinsam mit seiner Frau Elena hat er direkt nach Ausbruch des Krieges eine Hilfsorganisation gegründet und unterstützt ukrainische Kriegsflüchtlinge.