Neue Art der Wehrdienstverweigerung in Odessa

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Neue Art der Wehrdienstverweigerung in Odessa

ODESSA | Der Geheimdienst der Ukraine SBU ist im Verwaltungsbezirk Odessa einer neuen Art der Wehrdienstverweigerung auf die Spur gekommen. Männer, die dem Krieg gegen Russland entgehen wollten, konnten sich Dokumente kaufen, die sie als Seeleute auswiesen und mit denen sie das Land verlassen konnten.

Der Geheimdienst konnte zwei Verantwortliche festnehmen: Einen Mitarbeiter des Hafens Ismajil und einen Angestellten der staatlichen Behörde für Seefahrt, Transport und Navigation der Donau-Region. Die Beschuldigten sollten Interessierten gegen Geld angeboten haben, die Ukraine unter der Pseudoidentität eines „Seefahrers“ verlassen zu können. Dazu sollen entsprechende Dokumente in krimineller Art und Weise gefälscht worden sein.

Neue Art der Wehrdienstverweigerung in Odessa

Die beiden Beschuldigten sollen für ihren „Service“ zwischen 700 und 1.200 US-Dollar pro Person verlangt haben. Die Betrag soll laut dem SBU von dem maritimen Vorwissen und den finanziellen Möglichkeiten der Interessenten abgehängt haben. Die Beschuldigten sollen in den letzten Wochen und Monaten umgerechnet rund 50.000 Euro von Kunden erhalten haben.

Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes konnten die beiden Männer auf frischer Tat ertappen und festnehmen. Den Beschuldigten droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Untersuchungen sowie die Festnahme der beiden Personen konnten in Zusammenarbeit zwischen dem Geheimdienst SBU und Vertretern der lokalen Polizei durchgeführt werden. ✠

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Boris Raczynski
Der Herausgeber lebt seit über 20 Jahren in Odessa und kennt Land und Leute. Gemeinsam mit seiner Frau Elena hat er direkt nach Ausbruch des Krieges eine Hilfsorganisation gegründet und unterstützt ukrainische Kriegsflüchtlinge.