Odessa plant automatisiertes Warn- und Alarmsystem

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Odessa plant automatisiertes Warn- und Alarmsystem

ODESSA | Der Stadtrat der ukrainischen Metropole am Schwarzen Meer will angesichts der russischen Angriffe ein einheitlichen Warnsystem aufbauen. Die Stadt will dazu umgerechnet etwa 640.000 Euro in ein vollautomatisches Informationssystem für Luftangriffe und andere von Menschen verursachte Bedrohungen ausgeben.

Die Abgeordneten stimmten dem Beschluss in einer außerordentlichen Sitzung zu. Die Modernisierungen des vorhandenen Alarmsystems sollen im Rahmen des städtischen Programms zum „Schutz von Bevölkerung und Gebieten vor Gefahren und Notfällen“ durchgeführt werden und den Brandschutz auf dem Gebiet von Odessa gewährleisten.

Odessa plant automatisiertes Warnsystem

Das automatisierte Alarmsystem soll aus 150 Stationen bestehen, die bis Jahresende auf dem Gebiet der Stadt installiert werden sollen. Laut Informationen der Lokalzeitung Dumskaya sollen 50 Straßenverkehrspunkte sowie 100 Bildungsstätten und medizinische Einrichtungen mit der Technik ausgestattet werden.

Odessa verfügt bereits über ein Warnsystem, das allerdings teilweise aus Zeiten der Sowjetunion stammt. Das System arbeitet manuell, sodass es immer mal wieder zu Verzögerungen bei Warnungen zu Luftangriffen kommt. Die Technik funktioniert allerdings zuverlässig, zudem gibt es zahlreiche Telegram-Kanäle, die quasi in Echtzeit über Angriffe informieren. Das Vorhaben der Stadt wird daher von vielen kritisch gesehen und als Geldverschwendung bewertet. ✠

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Boris Raczynski
Der Herausgeber lebt seit über 20 Jahren in Odessa und kennt Land und Leute. Gemeinsam mit seiner Frau Elena hat er direkt nach Ausbruch des Krieges eine Hilfsorganisation gegründet und unterstützt ukrainische Kriegsflüchtlinge.