Handelsschiff „Primus“ durchbricht russische Seeblockade

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Handelsschiff „Primus“ durchbricht russische Seeblockade

ODESSA | Der Schütt- und Massengutfrachter „Primus“ ist als zweites Schiff trotz russischer Seeblockade erfolgreich aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Das Schiff lag dann einige Stunden auf Reede und ist nun nach AIS-Angaben auf dem Weg nach Warna in Bulgarien. Die „Primus“(IMO 9310757) ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt.

Der Schütt- und Massengutfrachter fährt unter liberianischer Flagge. Das Schiff lag bereits seit Ende Februar 2023 in dem ukrainischen Hafen. Bei Ankunft hieß der Frachter noch „Polestar“, in der Zwischenzeit wechselte das 2006 in Japan gebaute Schiff allerdings den Eigentümer und gehört der Blumenthal Asia mit Sitz in Singapur.

Schütt- und Massengutfrachter „Primus“ verlässt Hafen von Odessa

Schütt- und Massengutfrachter „Primus“ verlässt Hafen von Odessa
Die „Primus“ auf Reede vor dem Hafen von Odessa.

Über die Ladung des Schiffes liegen keine Angaben vor. Täglicher Hafenbericht gibt unter Berufung auf die ZDF-Nachrichtensendung „heute“ Stahl als Ladung an. Russland hatte Mitte Juli 2023 seine Sicherheitsgarantien für einen sicheren Seeweg zur Türkei zurückgezogen und erklärt, dass alle Schiffe, die Häfen in der Ukraine ansteuern, als Transporter für militärische Güter angesehen werden.

Die derart quasi verhängte Seeblockade wurde allerdings bereits durchbrochen: Der deutsche Containerfrachter „Joseph Schulte“ hatte Mitte August 2023 den Hafen von Odessa verlassen und dabei einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt. Zivile Schiffe befahren den eingerichteten Korridor auf eigenes Risiko. ✠

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Boris Raczynski
Der Herausgeber lebt seit über 20 Jahren in Odessa und kennt Land und Leute. Gemeinsam mit seiner Frau Elena hat er direkt nach Ausbruch des Krieges eine Hilfsorganisation gegründet und unterstützt ukrainische Kriegsflüchtlinge.